praline4Heute bin ich zu Gast bei Tina und ihrem Blog Praliné Surprise. In ihrem Adventskalender schreibt jeden Tag jemand etwas zu Weihnachten oder der Vorweihnachtszeit. Sie sammelt Geschichten, eigene Weihnachtstraditionen und Rezepte und so entsteht eine bunte Mischung an weihnachtlichem Allerlei. Ich habe bisher fleißig jedes Türchen mitverfolgt und freue mich, dass ich auch ein Teil des Kalenders sein kann. Schaut doch einmal bei ihr vorbei!

Ich habe für sie eine Geschichte, die ich auch euch an dieser Stelle für den Nikolausabend heute zum Lesen gebe. Die Geschichte  habe ich im letzten Jahr in der Vorweihnachtszeit geschrieben. Ich hoffe sie gefällt euch.

Eine Nikolausgeschichte

Das Jahr neigte sich bereits seinem Ende entgegen. Der Dezember hatte begonnen und von überall blinkte und blitze es in den Straßen der Stadt. Die Schaufenster überboten sich mit leuchtenden Sonderangeboten. Das Fest der Liebe war nicht mehr weit und wer wollte seinen Lieben seine Liebe nicht mit Geschenken zeigen? Die Menschen drängten und drängelten. Sie schoben sich weiter durch die Geschäfte und den Konsum.
Zwischen all dem Trubel stand, ein wenig verloren, ein kleines Kind. Jeden Tag stand es vor dem Schaufenster eines kleinen Spielzeuggeschäftes, in dessen Fenster es einen kleinen Stoffbären sah. Der Bär schien es anzulachen und ihm dabei zu versprechen, dass er nur ihm gehören würde, wenn er erst einmal seinen Platz in diesem Laden verlassen hätte. Und das Kind antwortete ihm still, dass seine Liebe auch nur diesem Bären gehören würde, wenn… ja, wenn es das Geld hätte, um ihn sich zu kaufen.
Der Bär war gar nicht einmal so teuer, aber das Kind und seine Familie hatten kein Geld und so stand es Tag für Tag vor dem Bären und schaute ihm traurig ins Bärengesicht.
Kinder strömten unterdessen mit ihren Eltern oder Großeltern in den Laden und wieder hinaus, bepackt mit Tüten und Paketen. Niemand nahm von dem Kind Notiz. Fast niemand. Dem Ladenbesitzer war das Kind nicht entgangen und er betrachtete nachdenklich den kleinen Bären. Mürrisch war er mit den Jahren geworden. Vor allem in der vorweihnachtlichen Zeit, wenn sein Geschäft am besten lief. Wenn seine Kunden die Regale plünderten, um immer mehr und mehr, teurer und ausgefallener zu schenken. Und wenn der Gedanke der Weihnacht dabei immer mehr in den Hintergrund trat.
Nikolausabend war heute und mit einem plötzlichen Bedürfnis auch etwas Gutes zu tun, nahm er den Bären aus dem Fenster und trat zu dem Kind in die Kälte hinaus. „Da… hier hast du den Bären. Behandle ihn gut.“ Er drückte dem verdutzten Kind den Teddy in die Hand.
Das Kind betrachtete ihn glücklich. „Ich wusste, dass es den Nikolaus wirklich gibt. Vielen Dank, lieber Nikolaus.“ Verdutzt schaute der Ladenbesitzer das Kind an. „Nikolaus? Ich bin doch nicht der Nikolaus. Schau mich doch an, habe ich einen weißen Bart? Eine Bischofsmütze oder einen Stab?“ Nun lachte das Kind. „Nein, aber du musst dich doch auch gar nicht verkleiden. Meine Mama hat mir doch erklärt, wer der Nikolaus ist. Ein guter Mann, der den Menschen still geholfen hat, wenn sie in Not waren und denen etwas gegeben hat,“ hier machte das Kind eine kleine Pause und fügte leise hinzu „die nichts hatten.“
Nachdenklich schaute der Ladenbesitzer das Kind an, das mit seiner Rede fortfuhr. „Siehst du Nikolaus. Und so habe ich dich unter all den verkleideten Nikoläusen als den Echten herausgefunden.“ Es umarmte ihn einmal ganz fest und lief dann, den kleinen Bären glücklich an sich gepresst, nach Hause um seinen Eltern von seiner Begegnung mit dem Nikolaus zu erzählen.

Der Ladenbesitzer aber sah an diesem Abend noch lange hinaus in die Nacht. Ja, Nikolausabend war heute. Und zum ersten Mal seit vielen Jahren begriff er dessen Sinn.

Ich hoffe euch gefällt diese Geschichte aus eigener Feder.

Auf Tinas Blog findet ihr nicht nur die Geschichte, sondern auch zwei leckere Pralinenrezepte, die ich euch hier nicht verrate 😉 Ihr sollt ja schnell zur Tina klicken!

Ich verpacke diese Geschichte übrigens gerne in einer kleinen 15-Minuten-Weihnachten-Explosionsbox. Wie das dann aussieht, findet ihr hier: Klick!

Der Advent stellt Jahr für Jahr eine ganz besondere Zeit bei uns dar. Ich versuche, die Abende sehr bewusst zu planen, es ruhig angehen zu lassen – oft eine kleine bis große Herausforderung im doch recht hektischen Dezember. Abends nimmt mein Mann oft die Gitarre und seit die Kinder da sind, singen wir abends zusammen oder ich lese Gedichte und Geschichten vor oder wir spielen zusammen.

Habt ihr Adventstraditionen? Wie nehmt ihr die Hektik aus der Vorweihnachtszeit?

Süße und auch besinnliche Grüße

Christine

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33 comments on “Etwas Besinnliches zum Nikolausabend: Eine Geschichte für euch”

    • Liebe Christine, du hast es geschafft, dass mir beim lesen ein paar Tränen kamen. So hat mich die Geschichte bewegt. Vor ein paar Jahren haben ich mit einigen Arbeitskollegen vor Weihnachten arme Menschen besucht und dort gespendete Päckchen abgegeben. Es waren oft herzzerreißende Momente.
      Vielen Dank für deine schöne Geschichte!

  1. Deine Geschichte ist total schön, sie erinnert mich an ein Buch, dass ich als Kind super gern gelesen habe. Danke für die liebe Erinnerung…

  2. Eine wunderschöne Geschichte die mich tief im Herzen berührt hat. Dankeschön 🙂 Würde mir wünschen, dass es mehr von diesen Menschen gäbe und nicht nur zum Nikolaustag!

  3. Liebe Christine,
    Deine Geschichte ist wunderschön und bringt uns in dieser leider oft viel zu hektischen Zeit zum Nachdenken. Ich werde auf dem Weihnachtsmarkt unserer Schule dieses Jahr einige Handgemachte Kleinigkeiten anbieten unter anderem „15min Weinachten im Dombecher oder und der Tüte“ , dürfte ich deine schöne Geschichte mit dazutun, damit sich noch mehr Menschen daran freuen können. Ich würde natürlich deinen Namen und wenn du möchtest auch deine Blogadresse dazugeben.
    Liebe Grüße
    Nicole

    • Liebe Nicole,
      vielen lieben Dank für deine Worte. Gerne darfst du die Geschichte verwenden. Ich freue mich, wenn sie dem ein oder anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubert und ihn innehalten lässt in der oft turbulenten Vorweihnachtszeit.
      Liebe Grüße an dich
      Christine

  4. Hallo Christine,
    ich habe deine wunderschöne Geschichte gelesen.
    Bei uns im Dorf gibt es die Tradition der Adventsfenster,an jedem Abend im Advent treffen sich Menschen, es gibt Geschichten,Lieder,Plätzchen und Punsch. Ich bin in diesem Jahr am Nikolaus Tag dran. Darf ich deine Geschichte da vorlesen? Es würde mich wirklich freuen! Liebe Grüße Silvia

    • Liebe Silvia,

      aber gerne darfst du die Geschichte dafür verwenden. Ich selbst habe sie damals sogar aus einem solchen Anlass geschrieben. Wir haben mit dem Spielkreis ein Adventsfenster gestaltet und ich sollte eine Nikolausgeschichte finden. Ich fand aber keine die mir so ganz passend erschien und so habe ich mich hingesetzt und diese geschrieben.
      Es freut mich sehr, wenn du sie in diesem Rahmen weiter teilst.

      Ganz liebe Grüße an dich
      Christine

  5. Liebe Christine,

    eine sehr schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Ich würde sie gerne für den Schülerweihnachtsmarkt meiner Tochter in einer „Adventstüte“ verwenden. Ist dies möglich?
    Vorab herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

    Viele Grüße
    Kerstin

  6. eine sehr schöne geschichte!
    würde sie gerne in 15 min. weihnachten in der tüte verwenden (für einen guten zweck: klumpfuss und feuerkinder tansania)
    wäre das für dich o.k.

    MlG
    Marion

  7. Liebe Christine,
    ich verteile bei einem Seniorenessen Nikoläuse und hänge für gewöhnlich eine Geschichte dazu. Heuer bin ich bei der Suche auf Deine hier gestossen, die ist wunderschön! Darf ich sie als Anhänger an die Schoko-Nikoläuse verwenden?

    Liebe Grüße, Astrid

  8. Wunderschöne Geschichte…. wirklich zum nachdenken. Ich würde gerne auch ihre Geschichte morgen Abend in Altenheim bei Vor- Nikolausfeier vorlesen wenn ich das darf. LG und bitte weiterschreiben…. Sie haben Talent. H. Heinrich

  9. Die Geschichte ist herzergreifend und regt zum Nachdenken an. Unsere Kolpingsfamilie (das ist ein christlicher, überkonfessioneller Sozialverband) bietet jedes Jahr an, dass ein Nikolaus die Kinder unseres Ortes zu Hause besucht. Dieses Jahr ist das leider wegen Corona nicht möglich.
    Wir wollen jedch einen Brief vom Nikolaus auf unserer Homepage einstellen und dazu würde die Geschchte sehr gut passen. Darf ich diese Geschichte nit einstellen?
    Außerdem bin ich in unserer Pfarrgemeinde aktiv und in diesem Rahmen für Adventstüten alle, die wegen Corona keinen Gottesdienst besuchen können, zusammenzustellen. Ich denke diese Geschichte würde bei vielen Leuten einen Lichtblick im Advent bringen. Daher würde ich die Geschichte auch gerne in die Adventstüten packen.
    Herzlichen Dank für diese wunderschöne Geschichte.

    Jutta Wagner

  10. Auch ich finde diese Geschichte wunderschön. Ich versende in diesem Jahr an meine Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn eine Weihnachtskalender mit 24 Geschichten. Durch das Lesen dieser Geschichten haben wir somit in dieser Adventszeit, die so viel anders ist als zuvor, eine Gemeinsamkeit. Gerne würde ich diese Geschichte mit in meinen Weihnachtskalender mit aufnehmen, wenn ich das darf?
    Ich wünsche eine besinnliche Adventszeit.

    Viele Grüße von Ricarda

  11. Vielen Dank für diese wunderschöne Nikolausgeschichte .Ich war so frei und habe sie meinem Großneffen geschickt, der am 5.Dezember Geburtstag hat und Niklas heißt. Sehr gern würde ich ein Foto beifügen, das eine kleine Ergänzung wäre.

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