Hin und her habe ich überlegt, ob ich diesen Blogbeitrag schreiben soll. Denn Törtchen und ähnlichen Süßkram habe ich heute nicht für euch.

Das Leben ist eben nicht immer süß und manchmal hat es auch die bitteren Momente, die ein wenig salzig nach Tränen schmecken.

Seit fast einem Jahr lasse ich euch auf unserem Blog Teil haben an meinem „süßen“ Küchenleben und hin und wieder auch an glücklichen Momenten meines Privatlebens, wie zum Beispiel der Geburt meines Sohnes im letzten Jahr.

Heute ist mein Herz schwer und ich habe mich gefragt, ob ich einen solchen Moment auch mit euch teilen möchte. Gestern ist ein Mensch gestorben, der meinem Mann und mir viel bedeutet hat. Seine Patentante ist nach langer Krankheit gestorben. Und mancher von euch kennt die Gefühle vielleicht, die einen dann überkommen.

Wir sind traurig und spüren deutlich, welche Lücke sie hinterlassen hat. Bei einer Krankheit weiß man ja oft, dass die Zeit des Abschieds naht, aber wenn es dann so weit ist, dann bringt der Tod doch die absolute Gewissheit mit sich, dass es vorbei ist. Erinnerungen tauchen auf, man blickt auf die Vergangenheit und erlebt manchen schönen Moment noch einmal. Vielleicht denkt man aber auch an Versäumnisse und verspürt ein „Hätte ich doch nur…“.

Und ich denke darüber nach, wie kostbar unser Leben doch ist, wie wichtig es ist, jeden Moment auszukosten. Oft vergehen die Tage so schnell und rauschen an uns vorbei und gerade spüre ich wieder ganz deutlich, wie wertvoll doch diese vielen Augenblicke des Glücks sind, die wir immer wieder finden können.

Kleinigkeiten im Alltag, die wir leicht übersehen können, die uns vielleicht gar nicht als so Besonders auffallen. Vielleicht es ist ein Stück Lebenskunst eben gerade diese kleinen Momente festzuhalten und in ihnen glücklich zu sein.

Ich habe ein Buch, in dem ich fast täglich kleine Glücksmomente festhalte und beim Blättern fällt mir immer wieder auf, wie glücklich ich mich schätzen kann. So viele wunderbare Dinge widerfahren mir ständig.

Da sind natürlich meine Kinder und meine Familie, da ist meine Lese- und Schreibwerkstatt und die Kinder und Jugendlichen mit denen ich dort Geschichten erfinde, da sind meine Freunde, mit denen ich viele wunderbare Stunden verbringe. Ich habe meine Liebe für diesen Blog entdeckt und die Freude die es macht, über ihn andere Menschen kennen zu lernen. Es sind Sätze, die meine Tochter sagt, es ist das Beobachten wie mein Sohn gerade die Welt entdeckt, die für ihn noch so neu und spannend ist, es sind ein Spaziergang im Wald oder Sonnenstrahlen, die durch das Wintergrau fallen.

Ach, diese Liste lässt sich unendlich weit fortsetzen. Und gerade in einem Moment wie diesem, in dem die eigene Sterblichkeit so bewusst vor einem steht, möchte ich euch einfach zurufen: lebt euer Leben! Bewusst! Tag für Tag! Nutzt das Sonntagsgeschirr nicht nur sonntags, esst das Dessert zuerst und schenkt den Menschen heute ein Lächeln! Nehmt die, die euch am Herzen liegen, einfach einmal in den Arm, ganz ohne Grund.

Wir wissen nicht, was jeder neue Tag uns bringt und können nur in der Gegenwart leben. Lasst uns diese auch wirklich bewusst leben. Denken wir nicht zu viel an das Morgen, denn wer weiß, was dann kommt? Sorgen wir uns nicht allzu viel um Dinge, die vielleicht nie passieren werden.

Zwei Zitate begleiten mich durch mein Leben, die ich euch heute „schenken“ möchte:

zitate

Und auch wenn der Anlass für diesen Blogpost ein denkbar trauriger ist, möchte ich euch doch einfach diese Worte mitgeben:

Lebt! Heute!

Liebt! Heute!

Seid für andere da! Heute!

In Gedenken an Marianne

Von Christine

3 comments on “Heute kein Törtchen sondern einige Gedanken, die heute mein Herz bewegen”

  1. Ich kann Dich sooo gut verstehen. Meine beste Freundin ist vor einem Jahr und 5 Monaten an der doofen K-Krankheit verstorben. Seit diesem einschneidenden Erlebnis versuche ich viel bewußter zu leben und Dinge, die mich ärgern leichter zu nehmen. Gelingt zwar nicht immer, aber immer öfter. Heute nehme ich Sachen wahr, die ich früher gar nicht gesehen hätte. Blätterknospen im Februar (in Berlin gibt´s das schon), den Sonnenaufgang wenn ich zur Arbeit fahre, den Marienkäfer auf dem Rosenblatt u.v.m. Allerdings oft mit einem leichten Wehmutsgefühl, was sich aber so langsam ins positive wandelt.

    Also lasst uns das Leben geniessen, mit all seinen schönen Dingen, die da noch auf uns warten !

    Alles Liebe für Dich
    LisaCuisine

  2. Abschied tut weh. Vor über 10 Jahren starb mein Bruder mit 19 Jahren bei einem Autounfall. In meinem Leben ist Gott derjenige der mir hilft alles anzunehmen und dabei zu sagen “ es dient mir alles zum besten“ nach Römer 8,28. Mir ist die Bibel ein großer Gewinn und Leitfaden in meinem Leben das so voller Glücksmoment sprießt und einen dann doch immer wieder zum weinen bringt.

    Ich wünsche euch Kraft.

    in Liebe Anna

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