Heute ist der Geschichtenzauber im Advent für dieses Jahr zu Ende gegangen. Was haben wir eine herrliche Reise hinter uns! An jedem Adventssamstag hat uns in der Lese- und Schreibwerkstatt ein Muttersprachler besucht und uns so viel aus seiner Heimat mitgebracht an Wissen, Rezepten, Weihnachtstraditionen und Liedern.
Wir sind ganz verzaubert von der Liebe, mit der jeder uns sein Land und seine Kultur ein wenig näher gebracht hat. Ret Samys hat auf der Lesenische schon begonnen, euch über die einzelnen Wochen zu berichten. Hier könnt ihr zum Beispiel mit uns nach Italien reisen oder auch nach Russland.
Wir kommen mit dem Bloggen gar nicht nach. Das Jahr war so unglaublich voll mit so viel Vorleseglück.
Heute hatten wir Besuch aus Peru und wieder einmal war es so wundervoll. Ret wird bald auch darüber berichten und tolle Bilder beisteuern. Ich selbst zeige euch hier nur schon einmal eine kleine DIY-Idee:
Nachdem der Lama-Trend bisher ja tatsächlich an mir vorbei gegangen ist (wobei ich die Tiere schon total putzig finde), haben wir nun passend zur Peru-Reise doch eine kleine Lama-Bastelidee für euch vorbereitet. Wir: das sind in dem Fall das Backfräulein, der Bastelbub und ich. Denn gemeinsam sind wir hier tatsächlich in den Lama-Rausch geraten und haben so viele davon gebastelt, dass ich versucht bin, einen kleinen Zoo mit ihnen aufzubauen. (Pssst: tatsächlich haben die Kinder gerade seit Ewigkeiten die Duplokiste hervorgezogen und bauen gerade einen Lama-Park).
Fairtrade-Schokolade und Bastelspaß
Viel wichtiger als der Bastelspaß den wir hatten, hatten aber Diana und Angel, die uns heute so viele Informationen über Peru mitgebracht hatten. Neben echter Kakaobohne, Naschereien zum Probieren und Alpaka-Mützen hatten sie auch ernstere Gedanken dabei. Zum Thema Kinderarbeit zum Beispiel, denn die ist noch immer weit verbreitet in Regionen, in denen die ganze Familie auf das Geld aus dem Kakaoanbau angewiesen ist.
Umso wichtiger, dass diese Menschen fair bezahlt werden. Denn dann können die Kinder die Schule besuchen. Unsere Leseratten hörten aufmerksam zu und stellten manche Frage zu Land und Kultur.
Diana, die für die Fairtrade Initiative Saarland, auch oft im Einsatz ist, hatte für die Kinder dann auch faire Schokolade besorgt und die Idee, gemeinsam Kakao zu kochen. Eine wunderbare Idee, um den Fairtrade-Gedanken dann auch gleich ganz in sich aufzunehmen!
Doch zurück zu den Lamas: für alle, die nun Lust aufs Basteln bekommen haben (und hoffentlich auch darauf, in Zukunft vielleicht hin und wieder bewusst nach dem Fairtrade-Siegel zu schauen), habe ich hier die Vorlage für euch: lamas
Es ist so einfach!
Lama-Bastelanleitung
Die Lamas eignen sich super, um Kartons zu verbrauchen. Einfach ein Lama aufmalen und ausschneiden. Hier kann es sein, dass gerade kleinere Bastler Hilfe brauchen, denn viele Kartons sind schwer zu schneiden.
Dann kommt der schöne Teil: zwei, drei Wollfäden einmal um das Lama verknoten und dann immer wieder um den Bauch herum wickeln. Am Ende die Wollenden fest verknoten (kleiner Tipp: ich lasse von dem Anfangsknoten immer ein Stück Faden abstehen mit dem ich dann das Ende verknote).
Und dann nach Herzenslust dekorieren. Ich selbst nutze in der Regel immer einen schwarzen Fineliner und einen weißen Edding (an dieser Stelle: Werbung wegen Markennennung und Verlinkung)*. Ich verlinke euch den Stift, damit ihr wisst, welchen ich meine, denn weiße Eddings gibt es echt viele.
Damit die Lamas stehen, schneide ich eine kleine V-förmige Kerbe in die Hufe und stecke ein schmales Stück Pappe dazwischen.
Fertig ist das Lama.
Wir werden hier nun noch die faire Schokolade naschen (das Backfräulein hat sich schon vorgenommen, da in Zukunft drauf zu achten und es auch an die Omas und Opas weiterzugeben) und die Adventszeit genießen.
Und ganz neugierig gefragt: wer von euch achtet denn (zumindest manchmal) auf das Fairtrade-Siegel? Schreibt mir gerne einen Kommentar, wie ihr zum Thema fairer Handel steht.
Oh, und inspiriert zu den Lamas hat mich dieser Pin bei Pinterest.
Ich sende euch ein Lächeln.
Christine
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Immer zwischen Herbst und dem Anbrechen des Advents kommt irgendwann dieser besondere Tag. Ich erwache morgens im Bett und trage eine Geschichte in mir. Während meine Augen noch geschlossen sind, steigt sie leise aus meinem Inneren auf, meine Gedanken formen Sätze und ich muss sofort aufstehen und schreiben. Ich sehe die Figuren, die Erzählung plötzlich vor mir und weiß, dass da gerade meine jährliche Weihnachtsgeschichte entsteht.
So ging es mir damals schon bei der Nikolausgeschichte oder auch bei Licht sein, die ich beide mit euch geteilt habe. Im vergangenen Jahr war es die Geschichte von dem Obdachlosen, die auf ein Erlebnis zurück ging, das mich zu dem Zeitpunkt sehr beschäftigt hat.
Schneeflocken und die schnelllebige Zeit
In diesem Jahr habe ich mir eine Geschichte überlegt, in der es um eine alte Frau geht, die zwischen all der Weihnachtshektik noch die Schönheit des Augenblicks wahr nimmt. Selten, die Gabe einfach einmal inne zu halten und den Moment zu genießen.
Hier kannst du dir die Geschichte gerne Schneeflockenzeit Buchvorlage (acht Seiten, die man zum Drucken vier auf eine Seite einstellt, um sie zusammenzutackern) Schneeflockenzeit (normale Größe). Und hier noch als Worddokument: Schneeflockenzeit. Am Ende des Beitrags füge ich sie auch noch einmal zum Lesen ein…
Ich selbst habe ich in diesem Jahr auch einen Gang zurück geschaltet und gemerkt, wie gut es mir tut, mehr im Moment zu sein. Natürlich gelingt es mir mit zwei Kindern, Halbtagsjob und Haushalt längst nicht immer, Tag für Tag entspannt zu sein. Nein, aber ich merke, dass ich unglaublich viel Kraft daraus ziehe, immer wieder zu mir selbst zu kommen und mir Zeit zu schenken. Kleine Auszeiten aus dem Alltag. Eine Tasse Tee, bevor die Kinder aufstehen. Ein paar Seiten lesen, zwischen dem Wäschemachen. Abends schreiben statt fernzusehen…
Wir nehmen uns so viel Zeit für alles mögliche und manchmal zu wenig für uns selbst. Genau da habe ich in diesem Jahr angefangen zu schauen, wo ich den Fokus tatsächlich mal verändere. Ich kann volle Wäschekörbe sehr gut ein zwei Tage lang ignorieren und dafür mit den Kindern einen Spielemittag machen. Und genau so gut kann ich die Kinder alleine spielen lassen und mir eine halbe Stunde eine Auszeit zwischendrin gönnen.
Und vielleicht machst du das heute auch? Einen Tee trinken, die Geschichte lesen und dir überlegen, wie es du dir selbst einmal schön machen kannst.
Die Geschichte haben heute auch 24 Frauen in ihrem Homemade-Adventskalender und ich hoffe, dass sie meinen ersten Testleserinnen gefallen wird. Über die Kalenderidee habe ich euch vor einigen Tagen schon berichtet. Ich bin nach wie vor total begeistert von dem Kalender.
Das Schneeflockentürchen
Für mein Türchen habe ich mir überlegt, dass ich Schneeflocken als Motto nehme, passend zur Geschichte.
Die Geschichte selbst habe ich dieses Mal als kleines Buch zusammengetackert (und ich kann sagen, dass mein alter Tacker dabei fast den Geist aufgegeben hat). Das Backfräulein hat mir ein Coverbild gemalt.
Symbolisch haben wir (das Backfräulein und der Bastelbub) für jeden eine Schneeflocke aus Fake-Porzellan gemacht. Das Rezept für das Kaltporzellan habe ich euch im vergangenen Jahr gezeigt (Es ist so genial! Drei Zutaten und schon kann es losgehen!)
Meine Schneeflocke habe ich mir ins Büro mitgenommen. Wenn sich die Arbeit dort türmt, schaue ich zwischendrin auf das Schneeflöckchen und denke daran, wie wertvoll jeder Moment ist.
Auch wie ihr die kleinen Verpackungen falten könnt, habe ich schon einmal gezeigt. Damals in Form eines Ostergoodies. Dann gab es für jeden noch ein Lesezeichen. Hier haben meine Kinder fleißig die Perlenauswahl und das Einfädeln übernommen.
Auch die Karte habe ich selbst gestaltet. Ich habe seit einigen Wochen einen Stift fürs Tablet und habe eine Handvoll Bilder digital gemalt. Das Schneekugelmotiv ist eines meiner ersten Versuche. Daraus habe ich dann die passenden Karten drucken lassen.
Fertig ist das Schneeflocken-Türchen.
Nun wünsche ich euch beim Lesen der Geschichte viel Freude. Und viele Schneeflockenstunden!
Schreibt mir doch gerne in einem Kommentar, wie euch die Geschichte gefällt.
Ich sende dir ein Lächeln.
Christine
Schneeflockenzeit – Eine Adventsgeschichte
Ein Zauber lag in der Luft, so zart und fein wie die Schneeflocken, die dicht an dicht vom Himmel schwebten. Die Straßen waren von unzähligen Lichtern festlich beleuchtet. Ein Hauch von Weihnachten schwebte zusammen mit dem Duft von Zimtwaffeln durch die Luft.
Mitten in dem Flockentreiben stand reglos eine alte Frau. Zwischen all den hastenden, eilenden Menschen bildete sie einen ungewohnten Ruhepol. Den Kopf in den Nacken gelegt stand sie da und blickte in den dunklen Abendhimmel, aus dem die weiße Flockenpracht unaufhörlich fiel. Schwer bepackte Menschen hasteten an ihr vorbei.
Zaghaft lächelte die Alte, öffnete vorsichtig die Hand und ließ einige Schneeflocken auf ihrem warmen Handrücken schmelzen.
Hektische Schritte näherten sich ihr. „Da bist du ja, Mutter. Wir haben dich schon überall gesucht.“ „Ich bin hier.“, lächelte die Alte. „Das sehe ich.“ Der genervte Blick ihrer Tochter sprach Bände. „Du kannst in dieser Menschenmasse doch nicht einfach stehen bleiben.“ Die Alte schaute noch einmal in den Himmel. „Das kann ich schon. Vielleicht solltest du es auch einmal versuchen. Das Innehalten.“ Liebevoll blickte sie zu ihrer Enkeltochter, die an der Hand ihrer Mutter auf und ab wippte. „Wie wäre es, wenn wir Beide einen Schneeflockenspaziergang machen und deine Mutter weiter Weihnachtsbesorgungen machen lassen?“ Begeistert quietschte ihre Enkelin auf. „Wie geht ein Schneeflockenspaziergang?“ Sie wechselte von der Hand ihrer Mutter zu der ihrer Großmutter. Nervös huschte der Blick ihrer Mutter auf die Uhr. „Einverstanden. In einer Stunde treffen wir uns wieder hier.“ Ihre davoneilenden Schritte wurden vom Schnee verschluckt.
Großmutter und Enkelin bummelten gemütlich zum Park, der an diesem Winterabend ruhig unter einer weißen Decke lag. An dem vereisten Brunnen schauten sie gemeinsam auf die durchschimmernden Münzen auf dem Brunnenboden. „Schau nur, die Wünsche sind ja eingefroren.“, stellte das Mädchen fest. Die Großmutter lachte. „Meinst du? Die großen Wünsche tragen die Menschen in ihren Herzen. Die lassen sich in einem Brunnen nicht einsperren.“ Neugierig betrachtete die Kleine ihre Großmutter. „Gehen alle Wünsche in Erfüllung?“ Die Großmutter schüttelte den Kopf. „Alle nicht. Manche sind zwar nicht unter Eis begraben, aber in den Herzen der Menschen, die sich nicht trauen, sie frei zu lassen.“ Verwirrt schüttelte das Mädchen den Kopf. „Das verstehe ich nicht.“ Liebevoll nahm die Alte die Hände ihrer Enkeltochter in ihre. „Schau, das ist so: viele Menschen haben verlernt wie das Wünschen geht. Sie wissen oft gar nicht mehr, was sie wirklich wollen. Was ihnen wahrhaftig wichtig ist. Und wenn man das nicht weiß: was soll man sich dann wünschen?“ „Mir bist du wichtig. Und Mama. Und Papa.“ Die Kleine lächelte und die Großmutter fuhr fort: „Du mir auch, mein Schatz. Und weil du mir wichtig bist, schenke ich dir das Kostbarste was ich habe.“ „Deine goldene Kette?“ Die Großmutter lachte. „Nein, meine Zeit.“ Die Kleine nickte eifrig. „Das finde ich auch viel besser, als die Goldkette. Die kann man sich ja nur umhängen.“ Vorsichtig fing die Großmutter eine Schneeflocke und zeigte sie ihrer Enkelin. „Jede Schneeflocke gibt es nur ein einziges Mal. Sie alle ähneln einander und doch ist jede einzigartig. So ist das auch mit den Tagen in unserem Leben. Viele gleichen sich und doch kommt jeder Tag nur einmal. Jede Minute ist eine Schneeflocke, die uns kurz die Möglichkeit gibt uns an ihr zu erfreuen und die dann zerschmilzt.“ Gemeinsam ließen sie die Schneeflocken auf ihren Händen landen. Die Kleine seufzte. „Wie schade, dass sie schmelzen müssen.“ Ihre Großmutter lächelte: „Das ist der Lauf des Lebens. Wichtig ist, dass wir die Schneeflocken wahrnehmen und uns ihre Kostbarkeit bewusst wird.“ Nachdenklich legte ihre Enkeltochter den Kopf in den Nacken und ließ sich die Flocken ins Gesicht fallen.
„Ich glaube, Mama hat verlernt die Schneeflocken zu sehen. Sie eilt immer nur von einem Termin zum anderen. Nie hat sie Zeit. Und wenn sie dann stehen bleibt, sieht sie nur noch den Schneematsch der übrig ist.“
Ihre Großmutter lachte laut auf. „Das hast du gut beobachtet. Viele sehen leider nur noch den Schneematsch. Vielleicht müssen wir dafür sorgen, dass deine Mama die Schneeflocken wieder sieht, bevor sie sich in grauen Matsch verwandeln?“
Gemeinsam schlenderten sie zurück zum Treffpunkt. „Mama, wir haben Schneeflocken beobachtet!“ Begeistert rannte die Kleine ihrer Mutter entgegen. „Oma hat mir erklärt, dass jede Schneeflocke nur einmal kommt und du musst mitkommen und sie mit uns anschauen und nicht nur den Schneematsch sehen!“
Verwirrt huschte der Blick der Mutter zwischen Großmutter und Enkeltochter hin und her. „Hast du zu viel Glühwein getrunken?“ Fragend schaute sie ihre Mutter an. Diese lachte. „Höchstens zu viel Leben!“ Energisch zog die Kleine Oma und Mama mit sich zurück in den Park. Ihre Mutter seufzte. „Ich bin noch nicht fertig mit allen Besorgungen. Hat das nicht Zeit?“ „Deine Besorgungen haben Zeit.“, lächelte die Alte. „Jetzt ist Schneeflockenstunde.“
Die Mutter seufzte. Den Tonfall kannte sie. Ergeben schulterte sie ihre Taschen und Tüten und folgte den Beiden in die Stille des Parks. Leise knirschten ihre Schritte im Schnee. Vor dem Brunnen blieben sie stehen. „Streck die Hand aus.“ , forderte die Kleine und die Mutter gehorchte. Im gleichen Moment landeten die ersten zarten Flocken auf ihrer Hand. „Schau Mama. Die Oma hat es erklärt: Jede Flocke gibt es nur einmal und so ist es auch mit unserem Leben. Jeder Tag kommt nur einmal. Und nur wenn wir stehen bleiben und hinschauen…“ „…sehen wir die Schönheit des Moments.“, vollendete die Mutter den Satz. Sie blickte zu der Alten, die still in den Himmel schaute. „Das hast du mir damals schon immer gesagt, als ich noch klein war. Ich habe es ganz vergessen.“ Aufgeregt hüpfte die Kleine um die Frauen herum. „Und weißt du noch was? Oma hat gesagt, dass die Schneeflocken-Zeit viel mehr wert ist als ihre Goldkette.“
Die Frauen lachten. Verstohlen wischte sich die Mutter eine Träne aus den Augenwinkeln. „Das habe ich wohl ganz verdrängt im Laufe der letzten Jahre. Danke, dass ihr mich daran erinnert habt.“
Die Kleine streckte ihre Zunge heraus, ließ eine Schneeflocke darauf schmelzen. Genießerisch schloss sie die Augen. „Ich will in meinem Leben immer die Schneeflocken sehen und nicht nur den Schneematsch!“
Auch ihre Mutter ließ einige Schneeflocken auf ihrer Zunge zergehen. Mit jeder zarten Flocke nahm sie sich vor, ihrem Leben wieder mehr Schneeflockenzeit zu schenken.
Voller Liebe betrachtete die Alte Tochter und Enkeltochter. Bei sich dachte sie: „Jeder Moment ist ein Geschenk. Jeder Tag wartet darauf, von uns gekostet zu werden. Das Leben ist wirklich eine Schneeflockenpracht! Und wo es für die einen nur dichtes Schneegestöber ist, wo sich Schneeflocke an Schneeflocke aneinanderreiht um irgendwann als grauer Brei zu enden, ist es für den anderen ein Zauber der sich jeden Tag aufs Neue entfaltet und unsagbare Schönheit in sich trägt.“
Ganz still standen die Drei da und sahen den Schneeflocken bei ihrer Reise zur Erde zu.
Hand in Hand: Jede Schneeflocke einzigartig.
Blick in Blick: Jeder Tag nur einmal.
Tief im Herzen: Dankbar, dieses eine kostbare Leben miteinander zu teilen.
Und inmitten des Flockengestöbers ließen sie ihre Wünsche tief aus ihren Herzen in den Himmel empor steigen.
In der vergangenen Woche hatte ich meine Yogagruppe morgens zum Frühstücken eingeladen. Nach der Yogastunde haben wir uns bei mir noch ein wenig zum Plaudern zusammen gefunden. Schön einfach: jeder bringt etwas mit und ruckzuck hast du ein leckeres Buffett an Köstlichkeiten. Feine, selbstgemachte Dipps, frische Croissants – so ein Mitbringfrühstück ist eine feine Sache.
Ungefähr um sechs Uhr in der Früh ist mir eingefallen, dass ich jedem Gast noch ein kleines Präsent auf den Platz legen könnte. Bei Sabine Seyffert hatte ich auf Instagram irgendwann einmal eine DIY-Idee für Kerzen gesehen, die ich total süß fand.
Zum Glück bietet das Little red Temptations-Haus ja so ziemlich alles an Bastelmaterial und sonstigem Zeug und so musste ich nur ein wenig nach Kerzen und Dekoschnickschnack suchen um meine Grundausstattung zusammen zu haben.
Wärme, Licht, Geborgenheit
Die Adventszeit ist für mich eine ganz besondere Zeit. In dem Maß wie es draußen dunkler wird, steigt die Zahl der Kerzen im Wohnungsinneren bei uns an und schenken uns mit ihrem Licht Wärme und Geborgenheit. Deshalb dachte ich mir, dass ich diese drei Worte als Botschaft zusammen mit kleinen Kerzen verschenke. Eine kleine Einladung dazu, es sich einmal zwischen Weihnachtstrubel und Hektik gemütlich zu machen und sich eine Auszeit zu nehmen.
Von der Firma Demmler hatte ich vor einiger Zeit einma jede Menge Tortenspitzen, Cupcake-Förmchen und manches mehr bekommen. (Und das ist jetzt absolut unbezahlte Werbung) Beim Suchen nach der Kerzendeko ist mir in den Sinn gekommen, die kleinen Dekodeckchen als Manschette zu nehmen.
Ein wenig Garn drum, Anhänger ausgestanzt.
Fertig war der Lichtergruß.
So einfach kann es manchmal sein. Und noch ehe die Kinder aufgestanden sind, waren die Kerzen schon fertig.
Nun bin ich am Überlegen, ob ich mit dieser Idee vielleicht meine Licht-Geschichte in Zukunft verschenke. Als Alternative zu den kleinen Kartons, die ich sonst immer benutze.
Mit der Adventszeit beginnt für mich die Zeit der Kerzen. Das ganze Haus beleuchte ich mit unzähligen Teelichtern und überall flackert es. Unzählige Kerzenhalter werden mit dem Ausklingen des Herbstes herausgekramt und im Haus verteilt. Im Advent werden sie dann gegen die Weihnachtslichter ausgetauscht. In diesem Jahr waren wir allerdings tatsächlich noch nicht dazu gekommen, die Weihnachtsdekoration auszupacken. Die ganzen Weihnachtsmänner, Engel, die Lichthäuser, Schneeflocken, … sie alle warten noch brav in der Kiste auf dem Dachboden darauf zum Einsatz zu kommen.
Lediglich die Adventsspirale , die mein Papa mir letztes Jahr gewerkelt hat (und die seit letztem Jahr noch in einer Ecke stand), steht schon auf dem Tisch und neu gebastelte Sterne, Rentiere und Nikoläuse finden den Weg aus Kindergarten und Schule zu uns.Und abends singen wir was das Zeug hält.
Die Kinder spielen abwechselnd Klavier. Mein Mann und die Kinder singen wunderschön, während ich mit meinem schiefen Tönen immer wieder ebenso schiefe Seitenblicke von den Dreien ernte. Naja, Musikalität ist mir eben nicht in die Wiege gelegt worden. Aber heute Abend, wenn wir Nikolaus feiern, singt mein Papa mit. Noch viel schiefer und viel lauter als bei mir, da wandern die Blicke dann mal auf ihn. Und was soll´s? Wir haben einfach alle unglaublich viel Freude am Singen, nur eben in unterschiedlichen Qualitätsbereichen.
Vor Kurzem haben die Kinder überlegt, irgendwann eine Band zu gründen. Der Bastelbub spielt Keyboard, das Backfräulein singt, mein Mann wird an der Gitarre eingesetzt. Dann fiel ihr Blick auf mich. Die Anstrengung zu überlegen, was sie mit mir in der Band anstellen sollten, stand ihnen ins Gesicht geschrieben: letztendlich einigten sie sich darauf, dass ich der Manager sein kann.
Aber zurück in den Advent im ungeschmückten, kerzenbeschienenen littleredtemptations-Haus: Neben unserer abendlichen Singstunde gibt es gleich am Morgen schon mein persönliches Adventshighlight und davon erzähle ich euch jetzt:
Adventskalenderglück
Ich bin ja bekennender Adventskalenderjunkie. Und ich verrate euch jetzt etwas: niemand freut sich in diesem Haus so darauf seinen Kalender zu öffnen wie ich! Ehrlich! Ich springe aus dem Bett und flitze gleich zu meinem Adventskalender. Der ist in diesem Jahr nämlich etwas ganz besonderes. Ich bin so dermaßen begeistert, dass ich meine Begeisterung ein Stück weit mit euch teilen muss.
Meine Freundin Steffi hat mit einer anderen Freundin und vielen kreativen Frauen einen Homemade-Adventskalender organisiert. Jede von uns hat ein Türchen übernommen und etwas Selbstgemachtes 24 mal hergestellt und verpackt. So hat nun jede von uns einen Kalender mit 24 unterschiedlichen, liebevoll gefüllten Tüten.
Jeden Morgen wartet nun auf uns alle die große Überraschung, was sich derjenige der das Tagestürchen hat, für uns ausgedacht hat. Es ist ein wenig so, als würde man noch einmal Kind sein und staunend vor dem Kalender stehen und darauf warten, was sich im Türchen verbirgt.
Ich weiß noch so genau, wie ich als Kind geschaut habe, welches Schokoladenmotiv ich hatte oder was für eine kleine Freude meine Mama meinem Bruder und mir in den selbstgemachten Kalender gesteckt hatte. Kennt ihr diese Freude noch?
Ich glaube, wir alle erleben in dieser Kalendergemeinschaft eine ganz besondere Adventsfreude. Und das so zusammen zu erleben, ist auch etwas ganz Wertvolles.
Heute war ein Teelichthalter aus Holz im meinem Türchen. Davor gab es schon leckeren Likör, einen Untersetzer aus Beton, eine Plätzchenbackmischung, ein Glas mit Geschichte und Plätzchen, eine Kette. Ihr seht, wie vielfältig der Kalender ist. So schön, war jedes Türchen bisher!
Natürlich verrate ich euch noch nicht, was ich mir ausgedacht habe, aber schaut am 13. gerne auf dem Blog vorbei. Dann bin ich mit meinem Türchen an der Reihe und zeige euch, wie mein Kalenderbeitrag aussieht.
Voller Vorfreude warte ich bis dahin auf die anderen Türchen und kann es morgens kaum erwarten aufzustehen.