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{Farbe bekennen! Braun steht nur Kuchen gut} Oder: mal eben ein Flüchtlingslager mit Kuchen versorgt

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Manchmal spürt man ganz tief in sich drin, dass es an der Zeit ist zu handeln. Schon seit einigen Wochen dachte ich darüber nach, neben meinen üblichen Beiträgen über Kuchen, Basteln und Kinder auch meine Gedanken zu der Flüchtlingssituation in Deutschland zu posten.

Warum? Ich habe keinen politischen Blog. Ihr wisst, dass euch sonst an dieser Stelle Kuchen und ähnliches erwarten, oft garniert mit der ein oder anderen Anekdote von meinem kleinen Backfräulein und dem Bastelbub.

Nein, ich bin kein politischer Blogger, wohl aber ein menschlicher. Und deshalb möchte ich euch heute mit in die Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge in Lebach (für die meisten einfach Flüchtlingslager) nehmen. Denn dort waren ich und einige superengagierte Helfer heute Mittag und haben dort Kuchen in großen Mengen verteilt.

Wie es dazu kam?

Mir gehen momentan viele Gedanken durch den Kopf. Wenn ich sehe, wie das Internet von braunem Gedankengut überrollt wird, wird mir ganz anders.

Wenn ich an die Flüchtlinge denke, dann stelle ich mir vor, wie verzweifelt man sein muss, wenn man bereit ist sein Haus, sein Habe, manchmal seine Familie, seine ganze Existenz aufs Spiel zu setzen um sich auf eine Reise mit ungewissem, vielleicht sogar tödlichem, Ausgang zu machen.

Nein, an dieser Stelle so kurz vor der Flucht denkt sicherlich niemand daran, dass er jetzt einem Deutschen den Flachbildschirm klauen möchte oder sich irgendwo als Sozialschmarotzer niederlassen möchte.

Die Menschen wollen leben, in Frieden. Sie wollen eine Zukunft für sich und ihre Familien. Und wer von uns kann von sich nicht das selbe behaupten? Wir haben das große Glück, in einem Land zu leben, dem es wirtschaftlich gut geht, das politisch stabil ist. Das empfinde ich als großes Glück.

Viele der Menschen die hier ankommen, habe schlimme Dinge erlebt. Sie sind vor einem Grauen geflohen, das wir uns nicht einmal annähernd vorstellen können. Nun sind sie hier. In überfüllten Lagern, oft geplagt von Sorgen um die Zurückgelassenen, bei sich oft nicht viel mehr als ein Handy mit dem sie Kontakt nach Hause halten können und ein wenig Wechselkleidung.

Viele Menschen engagieren sich bereits für diese Menschen und setzen Freizeit, Kraft und viel Herzblut ein um vor Ort das Schicksal der Flüchtlinge erträglicher zu machen. Auch ich habe schon viele Sachenspenden abgegeben, doch da war das Gefühl mehr tun zu wollen.

Diesem Gefühl bin ich dann einfach gefolgt und hatte mit einem Mal vor Augen wie es wäre, mal eben ein Flüchtlingslager mit einer Kuchenspende zu überraschen?

Tag 1: Vergangenen Sonntag habe ich meine liebe Bloggerfreundin Andrea angeschrieben, die sich für Flüchtlinge sehr stark macht und auch sonst eine der engagiertesten Frauen ist, die ich kenne. Lesenswert ist ihr Blog Bachmichels Haus. Ihr erzählte ich von einem Gedanken, der mich zuvor einige Tage begleitet hat. Könnte man nicht einfach einmal spontan die Menschen im Lager mit Kuchen glücklich machen?

Ich traf nicht nur auf offene Ohren, sondern auf einen Menschen der das perfekte soziale Netzwerk hatte und so kamen schnell Andrea und Brigitte mit ins Boot, die sich im Lager bereits tatkräftig engagieren und deshalb auch gleich wussten, wer vor Ort wohl der richtige Ansprechpartner für die Idee war.

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Tag 2: Die Ideen sprudelten und so trafen wir uns gleich am nächsten Tag (nahmen Backbruder Reiner mit ins Boot dazu) und beschlossen, einfach gleich Nägel mit Köpfen zu machen und für freitags eine Kuchenaktion anzusetzen. Der Name der Aktion: Farbe bekennen – Braun steht nur Kuchen gut!

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Tag 3-5: Ich begann in meinem Freundeskreis und in meinen sozialen Netzwerken nach Kuchenspenden zu fragen und hier geschah ein kleines Wunder. In kürzester Zeit erklärten sich über 50 Mädels und Frauen bereit für die Aktion zu backen. Freundinnen fragten Freundinnen, Mütter, Wandergruppen. Immer weiter ging die Welle der Hilfsbereitschaft. Und wir Planerinnen steuerten natürlich auch diverse Bleche bei.

Doch auch darüber hinaus fingen so viele Menschen in meinem Umfeld sich an zu engagieren. Manche unterstützten gezielt die Hebammen, andere überlegten was sie noch spenden könnten, wieder andere waren vor Ort dabei. Das alles zu erleben, war ein unglaublich schönes Gefühl.

Tag 6: heute: Kurz nach 14.00 Uhr trafen wir bepackt mit Kuchen satt im Lager ein, bauten Tische auf, hingen Schilder auf auf denen in verschiedenen Sprachen zu lesen war, dass es bei uns Kuchen gab (eine tolle Idee von Backschwester Andrea), spontan fanden sich vor Ort Helfer ein die direkt mit anpacken und auch von den Flüchtlingen waren direkt einige zur Stelle die helfen wollten. Auch das Backfräulein war zum Helfen dabei, hatte es gestern doch schon mit mir zahlreiche Muffins gebacken und dekoriert.

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Eine Spannung lag mit einem Mal in der Luft. Wir wurden beäugt und der Platz um uns füllte sich rasant. Einige von uns gingen mit Schildern zu den Zelten um auch dort von der Aktion zu erzählen.

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Trauben von Kindern belagerten den Stand noch ehe der erste Kuchen aufgebaut war. Wow, das würde gleich rund gehen und ich war froh für jeden einzelnen Helfer.

Und dann ging es los: die Kuchen wurden aufgebaut und wir begannen mit dem Verteilen. Ihr könnt euch das nicht vorstellen: so viele Hände die sich euch entgegenstrecken und ein Stück Kuchen wollen. Egal welches: Hauptsache Kuchen! Von allen Seiten kamen die Menschen und einige Flüchtlinge halfen uns dabei, Ordnung in das Chaos zu bringen. Spontan fanden sich noch mehr Helfer ein und bald ging es routiniert zu, so dass wir Kuchen für Kuchen ausgeben konnten.

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45 Minuten und weit über 1000 verteilte Kuchenstücke später, war kein Krümel mehr da. Es war ganz einfach unglaublich. Wir hätten noch viel mehr Kuchen verteilen können. Und da das sicherlich nicht mein letzter Einsatz im Lager war, werden wir mit Sicherheit beim nächsten Mal noch einiges mehr dabei haben. Die Freude der Menschen, gerade der Kinder, wird denke ich auf den Fotos deutlich.

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An dieser Stelle muss ich auch einfach ein ganz großes Dankeschön an all die Helfer, die Kuchenbäckerinnen und diejenigen loswerden, die da heute so tatkräftig mitgeholfen haben! Ohne euch wäre die kleine Idee, den Menschen mit einem Stück Kuchen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern nicht möglich gewesen.

Eine weitere kleine Hilfsaktion ist in dieser Woche dann auch noch gerade so mit entstanden: ich sammele jetzt Wolle, Strick- und Häkelnadeln für die Frauen im Lager, denn viele von ihnen würden sehr gerne handarbeiten. Solltet ihr da also zuhause noch ein paar Wollknäuel oder Nadeln haben, dann nehmt gerne Kontakt mit mir auf. Die Spendenlawine dafür startet gerade.

Wie anfangs gesagt: ich bin kein politischer Blogger, doch die Menschlichkeit, die ich heute erfahren habe, die möchte ich mit euch teilen.

Und gleichzeitig kann ich euch nur sagen: manchmal sagt ein Stück Kuchen mehr als tausend Worte!

Wie immer die süßesten Grüße für euch

Christine

P.S.: Solltet ihr unter dem Motto „Farbe bekennen – braun steht nur dem Kuchen gut“ einen Kuchen backen wollen, verlinkt gerne in einem Kommentar. Hier das Banner:

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P.P.S.: es gibt übrigens viele, viele Blogger die mittlerweile ihre Meinung zur Flüchtlingssituation bloggen. Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich die tolle Aktion Blogger für Flüchtlinge. #bloggerfuerfluechtlinge

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{Schokokuss und Zuckergruß} Lasst uns die Welt doch einfach ein wenig süßer machen!

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Heute habe ich einen ganz besonderen Beitrag für euch. Denn ich möchte euch eine neue Aktion vorstellen und ans Herz legen, an der ich in den letzten Wochen gearbeitet habe und die nun offiziell vor wenigen Stunden geboren worden ist.

Vielleicht hat der ein oder andere, der diesen Blog liest, auch bei einer oder mehreren PAMK-Runden mitgemacht. PAMK? Post aus meiner Küche war für mich die schönste, spannendste, freudigste, kreativste Back- und Kochaktion, die ich erlebt habe.

Wer PAMK nicht kennt: Zu einem bestimmten Motto konnten sich alle, die Lust hatten etwas Leckeres einfallen lassen. Per Zufallsgenerator bekam man dann einen Tauschpartner zugelost und konnte mit diesem ein wunderbares kulinarisches Paket tauschen.

Freude pur!

Doch Anfang diesen Jahres haben die Mädels von PAMK die Aktion beendet. Was war ich traurig und ich bin mir sicher, nicht nur ich hätte gerne noch das ein oder andere Paket getauscht und anderen auf diese Art und Weise eine Freude gemacht.

Genau deshalb haben Melina von Melinas süßes Leben und ich uns Schokokuss und Zuckergruß ausgedacht. Mit der tatkräftigen Unterstützung von Frau R., die unser technisches Genie ist, haben wir das Projekt ins Leben gerufen.

Mit dieser Aktion wollen wir die Tradition, selbstgemachte Leckereien zu versenden, wieder aufleben lassen.

Habt ihr Lust dabei zu sein? Wir würden uns wahnsinnig freuen, wenn ihr euch von unserer Vorfreude auf die erste Tauschrunde anstecken lasst und euch etwas Köstliches zum Thema „Spätsommerglück und Herbstgeschmack“ ausdenkt.

Auf unserer neuen Seite „Schokokuss und Zuckergruß“ erfahrt ihr alles über unsere Aktion und könnt euch auch direkt für die aktuelle Tauschrunde anmelden.

Auch auf fb haben wir eine eigene Seite für die Aktion eingerichtet: Klick.

Schokokuss

Ihr habt Lust dabei zu sein? Ganz wunderbar!

Noch mehr freuen wir uns, wenn ihr die Idee mit anderen Back- und Kochfreudigen teilt, denn je mehr mitmachen, desto schöner, bunter und kreativer wird die Aktion!

Und ihr, unsere Follower, Blogleser, seid die einzige Werbung die wir haben!

Wir sind gespannt, was uns alles erwartet, welche Ideen ihr habt, wer mitmacht… kurz: wie ihr Schokokuss und Zuckergruß zum Leben erweckt.

Die süßesten Grüße von eurer aufgeregten

Christine