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{Von Herzen} Danke sagen und um eine Bitte fragen

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Heute möchte ich einmal Danke sagen und gleichzeitig um eure Hilfe bitten.

Vor einigen Wochen habe ich in einigen Bastelforen um Hilfe für eine Geburtstagsüberraschung gebeten. Hier könnt ihr noch einmal genau nachlesen, um was genau es geht.

Vor zwei Wochen war es dann soweit und Tobi feierte seinen 30. Geburtstag und hat Dank vieler von euch jede Menge Post bekommen. In seinem Namen bedanke ich mich heute ganz herzlich bei den wundervollen Bastlerinnen, die diese spontane Aktion unterstützt und möglich gemacht haben. Tobi hat sich sehr gefreut und hier habe ich auch zwei Fotos von den Karten für euch.

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Aber auch ich selbst sage den lieben Kartenbastlerinnen an dieser Stelle DANKE, denn ihr habt eine Herzenssache von mir zu eurer Herzenssache gemacht und das hat mich sehr berührt.

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Mich macht der Gedanke, dass so viele Menschen mit kleinen Gesten etwas Großes bewirken können, glücklich aber auch nachdenklich. Nachdenklich, weil ich gleich schon wieder eine Idee habe, die ich mit euch teilen möchte.

Im vergangenen Jahr hatte ich (ebenfalls sehr spontan, Foto siehe oben) eine Lesezeichen-Aktion gestartet. Ein LeseZeichen setzen – Lesen mit Herz, so hatte ich die Aktion damals genannt und gefragt, wer uns Lesezeichen basteln möchte die wir an unserem Bücherflohmarkt zu Gunsten des Kinder-Hospizdienstes Saar verkaufen können.

Aus ganz Deutschland sind damals Lesezeichen in meinem Briefkasten gelandet und über 500 € konnten wir (die Lese- und Schreibwerkstatt) damit einnehmen, die wir dann auf 1000 € für den Kinder-Hospizdienst aufrunden konnten.

Im März haben wir wieder Bücherflohmarkt und es würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere von euch Lust hätte, dafür ein paar Lesezeichen zu werkeln. Auch in diesem Jahr wollen wir den Erlös dem Kinder-Hospizdienst spenden.

Warum der Kinder-Hospizdienst? Seit vielen Jahren entstehen immer wieder Aktionen in meinem Kopf (oder vielleicht eher in meinem Herzen), die dem Kinder-Hospizdienst zu Gute kommen.

Wer selbst Mama ist, wird es bestimmt besonders intensiv nachvollziehen können: die Vorstellung ein Kind zu verlieren, lässt unsere Herzen schwer werden und wir können den Gedanken kaum aushalten, dass unseren Kindern etwas zustößt.

Die Eltern die mit ihren Kindern vom Kinder-Hospizdienst betreut werden, müssen dieser schrecklichen Vorstellung jeden Tag ins Auge blicken. Ihr Kind wird sterben. Es wird nicht alt werden, wird viele Dinge im Leben nie erleben, erfahren dürfen.

Dass man in dieser Ausnahmesituation nicht alleine gelassen wird mit all den Ängsten, der Trauer, dem Kummer und den Fragen empfinde ich als außerordentlich wichtig. Und vielleicht ist es deshalb immer wieder der Kinder-Hospizdienst dem ich mit meinen Aktionen ein wenig Geld spenden möchte. Denn dieser Dienst macht unglaublich viel für diese Familien und ich bin überzeugt jeder Cent ist hier mehr wie sinnvoll angelegt.

Deshalb frage ich mit diesem Blogbeitrag einfach in die Runde: seid ihr dabei? Habt ihr Lust ein paar Lesezeichen zu basteln?

Gerne dürft ihr die Idee an andere Bastelbegeisterte weitergeben, denn je mehr mitmachen desto besser. Und wer mag, darf unter diesem Blogbeitrag gerne auch einen Link zu seinem Blogbeitrag teilen mit seinen gebastelten Lesezeichen.

Liebe Grüße

Christine

 

{Wolle für Flüchtlinge} Kleine Gesten die nachwirken

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Manch einer hat ja vielleicht schon mitbekommen, dass ich zur Zeit Wolle, Stricknadeln, Häkelzubehör und nun auch ganz neu Nähnadeln und -garn für die Flüchtlingsfrauen im Erstaufnahmelager Lebach sammele.

Ergeben hat sich das ganz nebenher aus der Kuchenaktion die ich vor einigen Wochen mit ein paar wirklich tollen Helferinnen und engagierten Frauen dort gemacht habe. Eine der Helferinnen, die sich im Lager ganz stark engagiert, erzählte mir, dass sehr viele Frauen gerne handarbeiten würden. Das brachte mich zum Nachdenken und mein eingebautes Sammlergen wurde aktiviert.

Wenn man den ganzen Tag auf engstem Raum mit anderen Menschen sitzt, kaum Möglichkeiten hat, etwas zu tun: wie schön müsste es da sein, ein wenig zu handarbeiten. Und so kam ich auf die Idee, gezielt nach Wolle und anderen Handarbeitsmaterialien zu suchen. In kurzer Zeit kamen viele Spenden zusammen und an dieser Stelle möchte ich all denen ein ganz herzliches Dankeschön senden, die mir Wolle und ähnliches vorbeigebracht, teilweise auch geschickt haben.

Dann berichtete die Saarbrücker Zeitung über die Aktion und auch hierauf erfuhren wir einen weiteren tollen Spendenboom. Vergangenen Donnerstag konnten meine Mama und ich zusammen mit meinem kleinen Backfräulein so das erste Auto voller Handarbeitssachen packen und ins Lager fahren.

Dort angekommen bekamen wir erst einmal Helferwesten und packten dann Kiste für Kiste aus und machten uns auf den Weg, die Wolle an die Frau zu bringen. Wir gingen einfach drauf los, sprachen (mit Händen und Füßen) die ersten Frauen an und waren schon bald umringt von strickbegeisterten Frauen. Und dann ging alles ganz schnell: während ich von Handarbeiten ja absolut gar keine Ahnung hatte und eher für das Erklären zuständig war (ich hätte mir vorher mal anschauen sollen was Wolle, Stricken oder Häkeln auf Englisch bedeuten), konnte meine Mama zielsicher die richtigen Nadeln herausgeben und das Backfräulein war in diesem Fall das Nadelmädchen, das den Beutel mit den ganzen Nadeln trug und verwaltete.

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Es hat uns sehr bewegt, wie dankbar die Frauen waren. Sie zeigten mit den wenigen deutschen Worten die sie schon kannten und auch mit vielen Gesten, was ihnen diese Aktion bedeutet hat. Und wir waren sehr gerührt, zu sehen, was man tatsächlich mit solch kleinen Gesten bewirken kann.

Selbst einige junge Männer konnten wir froh machen, die gerne einige der dickeren Nähnadeln für Tätowierungen nutzen wollen. Sicherlich auch eine Art der Beschäftigung und ich musste sehr schmunzeln, als ich endlich kapiert hatte, was mir die jungen Männer mitteilen wollten, als sie sich immer wieder auf den Arm mit dem Finger klopften. Aber auch die Frauen waren mit den wenigen Nadeln die wir hatten sehr dankbar und zeigten uns, dass sie damit kleine Löcher etc in der Kleidung flicken wollten.

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Deshalb suchen wir nun auch zusätzlich noch Nadel und Faden und was sicherlich ganz super wäre: es gibt doch diese kleinen Nähsets für unterwegs mit einigen Nadeln, Knöpfen, Garnen: so etwas könnten wir sehr gut zum Verschenken gebrauchen. Wolle etc suchen wir natürlich auch weiterhin.

Was mich sehr bewegt hat, waren kleine Gesten der Flüchtlinge: sie, die selbst nichts haben, schenkten meiner Tochter z. B. Luftballons. Ein kleines Mädchen kommt und hält uns eine Tafel Schokolade hin, die sie mit uns teilen möchte, weil wir ihrer Mama Strickwolle geschenkt haben.

Das sind Momente, die im Herzen einfach bleiben.

Als alle Wolle verteilt war, habe ich noch ein paar Kindern Glitzertatoos gemacht. Auch hier war meine Tochter eifrig am helfen.

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In den letzten Tagen spricht sie sehr viel von den Flüchtlingen. Es macht sie sehr nachdenklich, was es für die Kinder bedeutet, alles zurück zu lassen. Wir reden viel darüber und heute erzählt sie mir vor dem Kindergarten, dass sie in ihrem Zimmer mal schaut, was sie alles nicht mehr braucht und was Flüchtlingskinder viel mehr brauchen könnten. Und auch ich durchforste meine Schränke und stelle fest, wie viel ich habe. Suche Dinge zusammen, die anderswo dringender gebraucht werden und bin von einer tiefen Dankbarkeit erfüllt, dass ich in einem solchen Land wie Deutschland leben kann.

Dass ich meine Kinder in friedlichen Zeiten großziehen kann, dass sie genug zu essen, zu spielen und vieles mehr haben. Dass sie ohne tiefe Ängste aufwachsen können.

Wer noch nie in einem Lager war, kann sich gar nicht vorstellen, was es bedeutet, dort leben zu müssen und wenn es nur für einige Wochen ist. In den Zelten stehen die Betten (drei Etagen übereinander) dicht an dicht. Es gibt keine Privatsphäre. Dazu kommen die Ängste und Sorgen, wie es Familien und Freunden geht, die man zurück lassen musste. Nie hat man Ruhe, es gibt keinen Platz, der nicht irgendwie belegt ist.

Und gleichzeitig sehe ich, wie viele Menschen sich dort einbringen. Jeder auf seine Art: beim Spielen mit den Kindern, beim Sortieren der Spenden oder bei der Ausgabe der Kleider. Es gibt so viel zu tun und zu organisieren und ich bin mehr wie beeindruckt, wie viele Menschen sich dort gerade engagieren.

Wir suchen also weiter Spenden und freuen uns über jeden, der unsere Aktion unterstützt. Und auch hier habe ich noch eine kleine Anekdote, die ich sehr rührend fand. Eine alte Frau bringt meiner Mama Stricknadeln vorbei und gibt ihr dann noch zwanzig Euro um Wolle zu kaufen, weil sie doch keine Wolle hat, aber sich vorstellen kann, wie gerne die Frauen stricken wollen.

Süße und vor allem auch nachdenkliche Grüße

Christine