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Urlaub mit Kindern – TIC TAC TOE aus Strandgut

TIC TAC TOE mit Strandgut - Muscheln und Steinen - Kleines DIY

TIC TAC TOE mit Strandgut - Muscheln und Steinen - Kleines DIY

Zurück aus dem Urlaub

Drei wundervolle Urlaubswochen liegen gerade hinter uns. Unter der Sonne Spaniens haben wir für drei Wochen eine Finca gemietet und entspannt. Zum letzten Mal konnten wir die Vorsaison ausnutzen, denn mein Backfräulein wird in wenigen Wochen ein Schulkind sein. Dieses Jahr haben wir also noch einmal all die vorsaisonalen Vorteile ausgenutzt, angefangen mit bezahlbaren Preisen was Flug und Logis angeht, bis hin zu weniger Betrieb an Stränden, in Zoos und Restaurants.

Zum ersten Mal waren wir als Familie drei Wochen am Stück weg und diese dritte Woche, die macht schon etwas aus. Wir sind so richtig im Urlaub angekommen und waren alle so tiefenentspannt. Soll ich euch demnächst ein wenig mehr über die drei Wochen erzählen und euch mit in die sonnige Großregion Alicantes nehmen?

Ihr wisst ja, dass meine Kinder und ich äußerst sammelwütigfreudig veranlagt sind. Und so hat ein Tag am Strand auch schon ausgereicht, dass diverse Muscheln und Steine in unsere Taschen gewandert sind (von den Massen an Sand in Schuhen, Kleidern und Handtüchern ganz zu schweigen).

Zuhause angekommen stehen wir dann immer vor der Überlegung, was wir mit unseren Urlaubssouvenirs anstellen. Muscheln und Steine lassen sich ja herrlich verbasteln. Vor zwei Jahren hatten wir unser Strandgut genutzt, um einen Ozean in der Flasche zu bauen. Das ist nach wie vor immer noch ein Highlight im Kinderzimmer und (das verrate ich euch vorab) wird auch im neuen Bastelbuch von mir drin sein. Die Freude, die meine Kinder mit ihrem Ozean haben, wollte ich auf jeden Fall in dem Buch weitergeben. Da der Ozean aber noch vorhanden ist und wir zudem eine ganze Menge an Steinen und Muscheln mitgebracht haben, denken wir uns nun weitere kleine Bastelideen aus.

Heute haben wir Muscheln und Steine vergoldet und daraus dann TIC TAC TOE Spiele gemacht. Das ist eigentlich eine ganz praktische Idee, denn so liegen die Sachen nicht einfach nur irgendwo in der Wohnung sondern werden auch noch zum Spielen genutzt. Vergoldet sind die Muscheln und Steine aber auch so ein schöner Blickfang, wenn man sie nur als Deko nutzen möchte.

Für jedes Kind haben wir ein Spielfeld gemalt. Mein Vorschulkind konnte da direkt schon üben mit dem Lineal umzugehen. Die Spielfelder haben wir laminiert, damit wir sie auch draußen gut nutzen können und nicht ständig neue Felder brauchen.

TIC TAC TOE mit Strandgut - Muscheln und Steinen - Kleines DIY TIC TAC TOE mit Strandgut - Muscheln und Steinen - Kleines DIY

Tic Tac Toe im Garten

Und dann konnte es losgehen und wir begannen Runde um Runde zu spielen. Der Regen hat heute endlich aufgehört. Wir haben am Wochenende ja einen richtigen Temperaturschock bekommen, als wir aus dem sonnigen Süden ins verregnete Saarland zurück gekommen sind. TIC TAC TOE mit Strandgut - Muscheln und Steinen - Kleines DIY TIC TAC TOE mit Strandgut - Muscheln und Steinen - Kleines DIY

Für die Schultüte: ein Tic Tac Toe für die Pause

Und weil bei uns alles so langsam auf Schulstart steht, habe ich für diejenigen von euch, die ebenfalls noch auf der Suche nach Inhalt für die Schultüte sind (für Tipps bin ich euch äußerst dankbar), folgende Idee:

Verpackt das Spiel in ein kleines Organzasäckchen und schenkt es eurem Kind als Pausenspiel. Denn Tic Tac Toe nimmt keinen Platz und kein Gewicht im Ranzen weg und ist doch eine süße Spielidee für die Schulpausen.

Idee für die Schultüte: homemade Tic Tac Toe

Ich werde jetzt noch die ein oder andere Runde mit meinen Muschelsammlern spielen.

Euch sende ich wie immer ein Lächlen zu!

Christine

TIC TAC TOE mit Strandgut - Muscheln und Steinen - Kleines DIY

 

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{Wolle für Flüchtlinge} Kleine Gesten die nachwirken

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Manch einer hat ja vielleicht schon mitbekommen, dass ich zur Zeit Wolle, Stricknadeln, Häkelzubehör und nun auch ganz neu Nähnadeln und -garn für die Flüchtlingsfrauen im Erstaufnahmelager Lebach sammele.

Ergeben hat sich das ganz nebenher aus der Kuchenaktion die ich vor einigen Wochen mit ein paar wirklich tollen Helferinnen und engagierten Frauen dort gemacht habe. Eine der Helferinnen, die sich im Lager ganz stark engagiert, erzählte mir, dass sehr viele Frauen gerne handarbeiten würden. Das brachte mich zum Nachdenken und mein eingebautes Sammlergen wurde aktiviert.

Wenn man den ganzen Tag auf engstem Raum mit anderen Menschen sitzt, kaum Möglichkeiten hat, etwas zu tun: wie schön müsste es da sein, ein wenig zu handarbeiten. Und so kam ich auf die Idee, gezielt nach Wolle und anderen Handarbeitsmaterialien zu suchen. In kurzer Zeit kamen viele Spenden zusammen und an dieser Stelle möchte ich all denen ein ganz herzliches Dankeschön senden, die mir Wolle und ähnliches vorbeigebracht, teilweise auch geschickt haben.

Dann berichtete die Saarbrücker Zeitung über die Aktion und auch hierauf erfuhren wir einen weiteren tollen Spendenboom. Vergangenen Donnerstag konnten meine Mama und ich zusammen mit meinem kleinen Backfräulein so das erste Auto voller Handarbeitssachen packen und ins Lager fahren.

Dort angekommen bekamen wir erst einmal Helferwesten und packten dann Kiste für Kiste aus und machten uns auf den Weg, die Wolle an die Frau zu bringen. Wir gingen einfach drauf los, sprachen (mit Händen und Füßen) die ersten Frauen an und waren schon bald umringt von strickbegeisterten Frauen. Und dann ging alles ganz schnell: während ich von Handarbeiten ja absolut gar keine Ahnung hatte und eher für das Erklären zuständig war (ich hätte mir vorher mal anschauen sollen was Wolle, Stricken oder Häkeln auf Englisch bedeuten), konnte meine Mama zielsicher die richtigen Nadeln herausgeben und das Backfräulein war in diesem Fall das Nadelmädchen, das den Beutel mit den ganzen Nadeln trug und verwaltete.

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Es hat uns sehr bewegt, wie dankbar die Frauen waren. Sie zeigten mit den wenigen deutschen Worten die sie schon kannten und auch mit vielen Gesten, was ihnen diese Aktion bedeutet hat. Und wir waren sehr gerührt, zu sehen, was man tatsächlich mit solch kleinen Gesten bewirken kann.

Selbst einige junge Männer konnten wir froh machen, die gerne einige der dickeren Nähnadeln für Tätowierungen nutzen wollen. Sicherlich auch eine Art der Beschäftigung und ich musste sehr schmunzeln, als ich endlich kapiert hatte, was mir die jungen Männer mitteilen wollten, als sie sich immer wieder auf den Arm mit dem Finger klopften. Aber auch die Frauen waren mit den wenigen Nadeln die wir hatten sehr dankbar und zeigten uns, dass sie damit kleine Löcher etc in der Kleidung flicken wollten.

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Deshalb suchen wir nun auch zusätzlich noch Nadel und Faden und was sicherlich ganz super wäre: es gibt doch diese kleinen Nähsets für unterwegs mit einigen Nadeln, Knöpfen, Garnen: so etwas könnten wir sehr gut zum Verschenken gebrauchen. Wolle etc suchen wir natürlich auch weiterhin.

Was mich sehr bewegt hat, waren kleine Gesten der Flüchtlinge: sie, die selbst nichts haben, schenkten meiner Tochter z. B. Luftballons. Ein kleines Mädchen kommt und hält uns eine Tafel Schokolade hin, die sie mit uns teilen möchte, weil wir ihrer Mama Strickwolle geschenkt haben.

Das sind Momente, die im Herzen einfach bleiben.

Als alle Wolle verteilt war, habe ich noch ein paar Kindern Glitzertatoos gemacht. Auch hier war meine Tochter eifrig am helfen.

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In den letzten Tagen spricht sie sehr viel von den Flüchtlingen. Es macht sie sehr nachdenklich, was es für die Kinder bedeutet, alles zurück zu lassen. Wir reden viel darüber und heute erzählt sie mir vor dem Kindergarten, dass sie in ihrem Zimmer mal schaut, was sie alles nicht mehr braucht und was Flüchtlingskinder viel mehr brauchen könnten. Und auch ich durchforste meine Schränke und stelle fest, wie viel ich habe. Suche Dinge zusammen, die anderswo dringender gebraucht werden und bin von einer tiefen Dankbarkeit erfüllt, dass ich in einem solchen Land wie Deutschland leben kann.

Dass ich meine Kinder in friedlichen Zeiten großziehen kann, dass sie genug zu essen, zu spielen und vieles mehr haben. Dass sie ohne tiefe Ängste aufwachsen können.

Wer noch nie in einem Lager war, kann sich gar nicht vorstellen, was es bedeutet, dort leben zu müssen und wenn es nur für einige Wochen ist. In den Zelten stehen die Betten (drei Etagen übereinander) dicht an dicht. Es gibt keine Privatsphäre. Dazu kommen die Ängste und Sorgen, wie es Familien und Freunden geht, die man zurück lassen musste. Nie hat man Ruhe, es gibt keinen Platz, der nicht irgendwie belegt ist.

Und gleichzeitig sehe ich, wie viele Menschen sich dort einbringen. Jeder auf seine Art: beim Spielen mit den Kindern, beim Sortieren der Spenden oder bei der Ausgabe der Kleider. Es gibt so viel zu tun und zu organisieren und ich bin mehr wie beeindruckt, wie viele Menschen sich dort gerade engagieren.

Wir suchen also weiter Spenden und freuen uns über jeden, der unsere Aktion unterstützt. Und auch hier habe ich noch eine kleine Anekdote, die ich sehr rührend fand. Eine alte Frau bringt meiner Mama Stricknadeln vorbei und gibt ihr dann noch zwanzig Euro um Wolle zu kaufen, weil sie doch keine Wolle hat, aber sich vorstellen kann, wie gerne die Frauen stricken wollen.

Süße und vor allem auch nachdenkliche Grüße

Christine